Die AKUT-Botschafter*innen bereichern
und bestärken den Arbeitskreis Kirche und Tiere in seinem Einsatz, mehr
Engagement von den Kirchen für die Tiere und den Tierschutz zu fordern. Zusammen
mit AKUT stehen sie für die Erkenntnis, dass die Tiere, ihre Lebensqualität und Würde, Teil
christlich verantworteten Denkens und Handelns sein müssen.
Sara Amanda Kocher, Gemeindepfarrerin in Zürich
Ich unterstütze AKUT, weil ich davon
überzeugt bin, dass die Kirchen an Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn ihr
Engagement auch die Tiere einbezieht. Die Argumente dafür sind gewaltig, auch
sozial und ökologisch. Im Buch Hiob ist der Mensch sogar einfach ein Lebewesen
mitten in der Schöpfungskette. Theologen haben meist herausgepflückt, was der
sozialen Hierarchie genützt hat: Was als
minderwertig bezeichnet wird, kann einfacher unterdrückt und ausgebeutet
werden. Davon zeugt die Geschichte des Tieres im Kolonialismus, wo es
rücksichtslos gejagt wurde und im Kapitalismus, wo es zur reinen Ware in der
Massentierhaltung verkommt. Studien der Gegenwart verblüffen regelmässig mit
neuen Erkenntnissen zu Fähigkeiten und Eigenschaften von Tieren und dem immer
kleiner werdenden Unterschied zum Menschen. Auch das sollten Kirchen nicht
ignorieren. AKUT unterstützt die Kirchen kreativ, mit viel Wissen und Erfahrung
– bereichert durch eine ökumenische
Zusammenarbeit – auf dem Weg zu einem neuen Verhältnis von Mensch und Tier.
Christoph Sigrist, Pfarreramt Grossmünster, Zürich, Titularprofessor für Diakoniewissenschaft an der theologischen Fakultät der Universität Bern.
Nur wer die Tiere draussen in der Natur schützt, kann mit den Engeln drinnen in der Kirche singen!
Gaby Zimmermann, Theologin
Kommission Kirche und Umwelt der kath. Landeskirche TG,
Präsidentin
Auch wenn sie laut brüllen, schreien, quietschen, summen und
brummen, wunderschön singen oder scheinbar keinen Laut von sich geben, wenn sie
stark und gross wie Blauwale und Nashörner oder winzige Wassertierchen sind, ob
sie empfinden können fast wie Menschen oder ganz anders, sie sind genau jetzt
einer ungehemmt zerstörerischen
menschlichen Zivilisation ausgeliefert wie nie zuvor. Egal, ob sie
Wildtiere, Nutztiere, Versuchstiere, Haustiere, Schautiere oder Jagdtiere sind, ihre
Ausbeutung, Ausrottung und Qual schreit zum Himmel. Sie können sich nicht mehr
wehren und haben viel zu wenig Anwält*innen unter ihren Mitgeschöpfen, den
Menschen, auch in den Kirchen. Deshalb setzt sich AKUT für sie ein, wirbt um
Aufmerksamkeit und Anteilnahme und für einen viel rücksichtsvolleren
Lebensstil, der auch ihnen Leben und Lebensraum lässt und fördert und alle
Lebensbereiche betrifft, nicht nur persönlich, sondern auch in Wirtschaft,
Politik und Kultur. Deshalb bin ich Mitglied von AKUT.
Patrick Schwarzenbach, Pfarrer, Citykirche Offener St. Jakob Zürich
Für mich ist bis heute nicht klar, wo die heilige Geistkraft ihre Grenzen zieht. Wenn sie weht wo sie will, streicht sie dann auch den Tieren um die Schnauze und den Bäumen durch das Geäst? Vieles deutet darauf hin, dass Selbstbeschränkung und inspiratorischer Ausschluss nicht zu den Eigenschaften des Heiligen Geistes gehören. Wenn dem so ist, hat das Konsequenzen für den Umgang mit unseren vierbeinigen, gefiederten und schuppigen Mitgeschöpfen. AKUT denkt über diese Konsequenzen nach und macht sie im Offenen St. Jakob regelmässig im Pfingstgottesdienst spürbar. Als einer der Pfarrer dieser Kirche schätze ich das Engagement und die Inspiration von AKUT sehr – ich würde fast sagen, der Kirche ginge theologisch der Schnauf aus, würde diese wichtige Thematik nicht mitbedacht.
Hans Winkler, Pfarrer, Evang.-ref. Kirchgemeinde Obwalden
Tiere sind Mitgeschöpfe Gottes. Eine tiergerechte Haltung statt grausamer Massentierhaltung ist keine übertriebene Forderung, sondern eigentlich das Normalste der Welt.
Yvonne Waldboth, Pfarrerin, Ref. Kirche Bülach
Einer meiner liebsten Texte der Bibel ist die Gottesrede im Buch Hiob. Mit den vielen Fragen, die Gott an Hiob stellt, werden die Wunder der Schöpfung bis ins Detail beschrieben. Eine der Fragen lautet: „Wer hat dem Ibis Weisheit verliehen und dem Hahn Einsicht gegeben?“ Allen Tieren, nicht nur den Haustieren, wird durch die Anerkennung ihrer Fähigkeiten, die weit über Instinkte hinausgehen, bereits in der altorientalischen Weisheitsliteratur eine besondere Würde zuerkannt. Die Ehrfurcht vor der Schöpfung ist ein Grundanliegen der jüdisch-christlichen Tradition und damit auch die Aufgabe der Kirchen sich für das Wohl der Tiere einzusetzen. Ich bin dankbar, dass dies AKUT so konsequent tut.